Liebe Gemeinde, über einen Zeitraum von nahezu einem halben Jahr bestand das Leben der Pfarrei St. Peter und Paul aus sehr viel Improvisation, persönlichem Einsatz verschiedener Haupt- und Ehrenamtlicher und dem Versuch, all die Leerstellen zu füllen, die der Tod von Pfarrer Heinrich Schäfer unvermittelt aufgerissen hatte.

Nun soll das „Schiff, das sich Gemeinde nennt“, wieder in ruhiges und verlässliches Fahrwasser kommen. Doch dabei darf sich niemand Illusionen machen: Der „Pastorale Weg“ des Bistums Mainz, der im nächsten Jahr in seine zweite Stufe treten wird, lässt eine gänzliche Rückkehr zu Vertrautem und Altbekanntem gar nicht zu - selbst wenn alle neuen, vor Ort handelnden Personen dazu gewillt und bereit wären.

Die psychologisch schwerwiegendste Veränderung ist dabei sicher, dass der „Pfarrer“ (im Sinne von „Leitendem Pfarrer“ bzw. Pfarradministrator) nicht mehr in Lauterbach seinen Sitz hat, sondern von Herbstein aus tätig ist. Er tut dies nicht alleine und auch nicht über die Lauterbacher, Schlitzer und Wartenberger Köpfe und Herzen hinweg; aber die hauptsächlichen Fäden laufen eben künftig an einem auswärtigen Ort zusammen…

All diese organisatorischen Umstellungen blieben aber von vornherein zum Scheitern verurteilt, wenn sich die Kirche und das Gemeindeleben nicht „von unten her“ erneuern und neu ordnen würden: von den Menschen, die hier am Ort den Leib Christi bilden und deren Engagement in Gebet, Wort und Tat erst eben dieser Kirche ein Gesicht geben.

Dieses Gesicht soll vor allem einladende Züge tragen, offen und herzlich sein, damit möglichst viele Menschen sagen: Das ist MEINE Kirche und hier will ich MITMACHEN!

In diesem Sinne grüßt Sie Ihr neuer Pfarrvikar,

Jonas Adam