20 Jahre Kleiderstube der katholischen Kirche in Schlitz

 

Im Gottesdienst in der Christkönigskirche in Schlitz am vergangenen Sonntag stand ein besonderes Jubiläum im Blickfeld: 20 Jahre Kleiderstube der katholischen Kirche in Schlitz. Pfarrer Schäfer führte das in seiner Ansprache aus, dass diese Einrichtung ein besonderes Zeichen sei, dass die Kirche in den Menschen lebt. Unter anderem sagte er:

„Am 17. Oktober 1988 - vor 20 Jahren - wurde sie gegründet. Unter der guten Schirmherrschaft von Pfarrer Thiel engagierten sich in den ersten Jahren: Frau Jatzek, Frau Mang (+), Frau Diegelmann (+), Frau Kraus, Frau Unterkircher (+), Frau Kraft, Frau Plötner und Frau Oberst (+).

Mehrmals musste umgezogen werden, bis 1993 der heutige Raum im Ge­bäude der Stadtbücherei/Jugendmusikschule gefunden werden konn­te. An dieser Stelle gilt es den Verantwortlichen der Stadt Schlitz, allen voran dem Bürgermeister Hans-Jürgen Schäfer, dankbar zu sein. Ohne die beständige Hilfe der Stadt Schlitz und ihres Bügermeisters wäre die Kleiderstube heute nicht das, was sie ist.

Und Frau Jatzek ist zu danken, die nunmehr über 20 Jahre hinweg die Geschicke der Kleiderstube klug lenkt. Zur Seite stehen ihr heute Frau Feick, Frau Kahlert, Frau Kraus, Frau Nestler und Frau Reiter.

Neben den regelmäßigen Öffnungszeiten - jeden ersten Montag im Monat um 15.00 Uhr - sind die Damen jederzeit bereit, nach telefonischer Absprache ihr "Textilgeschäft" zu öffnen.

Auch gilt es allen denen zu danken, die der Kleiderstube immer wieder Kleiderspenden überbracht haben; diese "Trägerinnen und Träger" unserer Einrichtung rekrutieren sich aus allen Teilen der Schlitzer Bevölkerung. Die Kleiderstube ist offen für alle: ob katholisch, evangelisch, islamisch usw. - wer Hilfe braucht, bekommt sie. Zu jedem Öffnungstag kommen ca. 20 Kunden, die ihre Familien mit bester Kleidung und Sachen des Alltages durch die Kleiderstube versorgen können. Schlitz ist eine integrative Stadt, viele Mitbürgerinnen und Mitbürger kamen und kommen als Spätaussiedler aus dem Bereich der ehemali­gen UdSSR und aus Polen. Gerade ihnen zu helfen war und ist ein besonderes Augenmerk der Kleiderstube; in diesem Hinblick ist auch manches Kleiderpaket in die "alte Heimat" der Spätaussiedler von Schlitz aus verschickt worden.

Wie gesagt: Kirche verwirklicht sich in der Weitergabe des Glaubens, in der Feier der Liturgie und in der aus sich heraus gehenden Hilfe­leistung. Die Kleiderstube in Schlitz ist beispielhaft für den diakonischen Aspekt der Kirche. So ein Engagement bleibt nicht verborgen. Die, die Hilfe bekommen und Hilfe bekommen haben, sagen es dankbar weiter, in unserer Stadt wissen wir von der Kleiderstube und den Mitarbeiterinnen, die sich dafür einsetzen. Auch andere nehmend wohlwollend Anteil an dieser wichtigen und guten Initiative, die es nun schon seit 20 Jahren gibt; unser aller Hoffnung geht dahin, dass es sie auch weiter geben wird, weil es sie geben muss.“


Das Team der Kleiderstube (v. l.) Anna Kraus, Ida Kahlert, Herta Nestler, Maria Reiter, Lydia Feick, Hannelore Jatzek

 

Hohe Auszeichnung für Hannelore Jatzek und Margit Grüner

Ein weiterer Höhepunkt des Gottesdienstes am Sonntag in Schlitz war eine besondere Ehrung der Diözese Mainz an Hannelore Jatzek und Margit Grüner (Lauterbach).

Im Auftrag des Bischofs von Mainz, Sr. Ex. Karl Kardinal Lehman, und des Generalvikars der Diözese, Prälat Dietmar Giebelmann, verlieh Ehrendomkapitular Pfarrer Heinrich Schäfer den beiden Damen für ihr ehrenamtliches Engagement über viele Jahre hinweg die Medaille „Dank und Anerkennung des Bistums Mainz“. In seiner Urkunde führte Kardinal Lehmann aus, dass Frau Hannelore Jatzek bereits seit den achtziger Jahren im Pfarrgemeinderat mitarbeitet, 1988 die Kleiderstube und wenig später den Seniorengymnastikkreis der Pfarrei gegründet hat. Zugleich ist sie Vertreterin der Caritas in der Pfarrei und übernimmt Fahrdienste zu Gottesdiensten und bei Krankenfahrten. Frau Margit Grüner ist seit vielen Jahren in der Pfarrgemeinde St. Michael in Lauterbach tätig, zwei Wahlperioden als Vorsitzende. In vielen Bereichen der Pfarrei ist sie eine unentbehrliche Hilfe und jederzeit bereit, sich aktiv in der Pfarrei einzusetzen. So gestaltet sie mit ihrem Organisationstalent Seniorennachmittage und leitet den Besuchsdienst der Gemeindecaritas in der Pfarrei. Pfarrer Schäfer bezeichnete sie darüber hinaus auch noch als integrative Person, die durch ihren Einsatz auch wesentlich dazu beigetragen hat, das die beiden Pfarreien Lauterbach und Schlitz sich näher gekommen sind und so eine gute Zusammenarbeit entstanden ist, die letztlich auf viel zur Fusion der beiden Pfarreien zu der künftigen Pfarrei St. Peter und Paul Lauterbach – Schlitz beigetragen hat. Er bedanke sich auch persönlich für den Einsatz der beiden Geehrten und auch der vielen anderen ehramtlichen Helferinnen und Helfer, wodurch deutlich wird, dass Kirche sich nicht in Gebäuden manifestiert, sondern durch Menschen gestaltet und lebendig wird und lud zu einen kleinem Empfang im Anschluss an den Gottesdienst ins Pfarrheim ein, bei dem jeder persönlich seinen Dank und seine Anerkennung den beiden Geehrten und auch den Mitarbeiterinnen der Kleiderstube aussprechen kann.

Im Blick auf die Fusion der beiden Pfarreien teilte er zugleich auch noch mit, dass Kardinal Lehman, obwohl zur Zeit im Krankenhaus, die Urkunde zu Errichtung der künftigen Pfarrei St. Peter und Paul Lauterbach – Schlitz unterzeichnet habe und Generalvikar, Prälat Dietmar Giebelmann dies in einem Festgottesdienst am 2. Advent um 10.00 Uhr in Schlitz offiziell mitteilen werde, wozu er schon heute alle herzlich einladen möchte.


Das Bild zeigt die beiden Damen, die die Medaille „Dank und Anerkennung des Bistums Mainz“ empfangen haben, Frau Hannelore Jatzek, Schlitz (links) und Frau Margit Grüner, Lauterbach (rechts) gemeinsam mit dem geschäftsführenden Vorsitzenden des Seelsorgerates der Pfarreien, Dr. Jürgen Jestaedt.