Die Pfarrei St. Peter und Paul Lauterbach-Schlitz bekommt einen neuen Seelsorger. Jonas Adam, der derzeit noch in der Pfarrei St. Marien in Großen-Buseck wirkt, soll ab Oktober die Gemeinde betreuen.

Nach dem Tod von Pfarrer Heinrich Schäfer, der mehr als 30 Jahre die Geschicke der Gemeinde lenkte, ist Pfarrer Zbigniew Wojcik Pfarradministrator und soll dies bis Ende September bleiben. Dann steigt Jonas Adam ein, allerdings nicht als regulärer Pfarrer, sondern als Pfarrvikar. Das heißt, er ist lediglich für die Seelsorge zuständige und muss sich nicht um administrative Aufgaben kümmern. Die Pfarrei Peter und Paul wird dann entweder der Pfarrei in Alsfeld oder der in Herbstein zugeordnet.

Damit geht das Bistum Mainz einen Schritt weiter auf dem so genannten Pastoralen Weg, der zur Verschlankung kirchlicher Strukturen führen soll. Adam kommt die Veränderung recht. Er betreute bisher die 3500-Seelen-Gemeinde St. Marien in Großen-Buseck. Daneben war er für die gut 500 Katholiken mit spanischer Muttersprache in der Region Gießen und Marburg zuständig, vor allem Lateinamerikaner. Adam hat vor seiner Priesterweihe ein Jahr in Chile verbracht; daher rühren seine Sprachkompetenz und sein kulturelles Interesse. Im Gießener Raum kommen Strukturveränderungen auf die katholische Kirche zu. Als Pfarrer hatte der 47-Jährige in der neu strukturierten Pfarrei fünf Gemeinden mit sieben Kirchen verwalten müssen. „Viele bisherige Pfarrer werden in den nächsten Jahren Pfarrvikare werden, um die Seelsorge am Ort zu betreiben, und nur vergleichsweise wenige Priester werden darüber hinaus die Verwaltungstätigkeit für die Gemeinden leisten“, erläutert Adam. Er hat sich für das Modell des Pfarrvikars entschieden. Der gebürtige Mainzer hatte eigentlich damit gerechnet, in den Süden der Diözese zu wechseln, aber der Standort in Oberhessen gefällt ihm auch sehr gut.

Als er am Samstag Schlitz besuchte, sei er ein wenig schockiert gewesen über den menschenleeren Burgenring, aber „Schlitz ist eine sehr schöne Stadt“, findet er auch. Besonders gefallen hat ihm auch die Christkönigkirche, die demnächst seine geistliche Wirkungsstätte in der Burgenstadt sein wird. Seinen Schwerpunkt hatte Adam, Sohn eines Mathematik- und Physiklehrers, der seine Studienzeit in Mainz und Eichstätt verbrachte, in der Sozialethik und der Politischen Theologie. Daneben hat er sich während seines Studiums für Germanistik, Geschichte und Altphilologie interessiert. In das Pfarrhaus in Lauterbach wird er wohl erst im Dezember einziehen, erklärt er, denn dort gebe es einigen Sanierungsbedarf. Adam schätzt das offene Wort, was sicher auch gut zu seinem Primizspruch, also den Bibelvers, den ein Priester zu seiner Weihe bekommt, passt. Er steht bei Johannes 8, 32:

Die Wahrheit wird Euch frei machen.